Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzig
Chronik
Termine
Es fehlte nicht an Motivation und Begeisterung, sondern am lieben Geld,
das unbedingt für die Beschaffung von Instrumenten und Noten
dringend erforderlich war.
Nach Aussagen von noch lebenden Mitgliedern nahm der damalige
Vorstand für die Finanzierung der Instrumentalien ein Darlehen auf und
verbürgte sich persönlich für die Rückzahlung.
Da fortan der jungen Musikkapelle nichts mehr im Wege stand, wuchs
auch die Zahl der Musiker und der Kameradschafts-geist der gesamten
Feuerwehr war gefestigt.
Auf diesem standhaften Fundament wurde weiter gebaut und neben dem
Kirchenchor, Männergesangverein, Turnverein, Sportverein, den beiden
Schiffervereinen und dem Bürgerverein war das Bad Salziger kulturelle
Leben um einen Verein reicher.
Im Jahre 1924 ergriff der damalige Ortsvorsteher Ägidius Weinand
die Initiative, einige beherzte Männer um sich zu scharen, die sich
freiwillig und uneigennützig in den Dienst für den Nächsten stellten.
Das Fundament der Bad Salziger Feuerwehr wurde gelegt.
Schon bald konnte der Ortsvorsteher, den man auch zum Brandmeister
beauftragte, auf eine 50köpfige, in fünf kompletten Zügen organisierte
Mannschaft blicken, die sich tatkräftig zur Bekämpfung von Flächen- und
Hausbränden sowie anderen Gefahren engagiert einsetzte.
Dies alles genügte damals den stolzen Veteranen nicht.
Neben Ihrer eigentlichen Aufgabe wollte man auch am kulturellen Leben
in Bad Salzig teilnehmen. So geschah es, dass man im Januar 1925 aus
den Reihen der Feuerwehrkameraden eine Musikkapelle aus der Taufe hob.
Zu ihr gehörten:
Heinrich Dausner, Peter Bach, Peter Volk, Georg Gras,
Karl Rheinbay, Karl Bach und Joh. Nikolaus Bach
Sicherlich ein Höheunkt aus der Anfangsphase ereignete sich im Jahre 1930. Anlässlich der Befreiung von der französischen Besatzung fuhr der
Reichspräsident von Hindenburg mit dem Köln-Düsseldorfer Passagierdampfer „Mainz“ von Mainz nach der alten Garnisonsstadt Koblenz, um
die Rheinländer zu begrüssen. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzig trat in Paradeuniform mit ihrer Musikkapelle an und lies dem Herrn
Reichspräsident und seinen begeisterten Begleitern das „Deutschland-Lied“ erklingen.
Nicht nur von Freud, sondern auch von viel Leid wird
in dieser Zeit in alten Protokollbüchern berichtet.
Wie in vielen rheinischen Dörfern und Städten wurde
auch Bad Salzig von Grossbränden und Hochwasser-
Fluten heimgesucht. Allen damit verbundenen Auf-
gaben und Pflichten zum Trotz, pflegte man weiterhin
die Musik.
Doch leider verklangen mehr und mehr die beliebten
Melodien, als 1939 die unselige Zeit des II. Welt-
krieges begann. Viele Kameraden wurden zum Wehr-
dienst herangezogen und die gesamte Feuerwehr war
so stark geschwächt, dass eine aus älteren Männern
und Hitlerjungen bestehende Pflichtfeuerwehr berufen
wurde.
Die Zeit nach 1945:
Nach dem totalen Zusammenbruch 1945 galt es zunächst die Feuerwehr neu aufzubauen und das Vereinsleben in normale Verhältnisse zu
lenken. Bereits 1947 nahm die Feuerwehrkapelle im ehemaligen Winzerkeller unter Leitung von Peter Volk die Proben wirder auf. Altpapier
wurde gesammelt und gegen Notenpapier oder Noten eingetauscht. Instrumente konnten nur mit „Geschickten Verhandlungen“ beschafft
werden. Hauptsache es ging aufwärts. Schon bald verlegte man die Proben ins Lokal „Zur Traube“, welches dann auch Vereinslokal der gesamten
Feuerwehr wurde.
1948 zeigte sich der erste Erfolg für einen guten Kameradschaftsgeist. Löschzug und Kapelle arrangierten gemeinsam wieder nach langer Zeit
einen Martinszug. Hierzu sei noch zu erwähnen, dass für die Martinswecke erst Mehl gesammelt werden musste und um St. Martin hoch zu
Ross zu sehen, ebenfalls einige Probleme bewältigt werden mussten.
Fortsetzung folgt…